Wenn man ein bisschen böse sein möchte, könnte man sagen, dass es nur drei Arten von Spielen gibt in den Appstores dieser Welt: 3-Gewinnt-Puzzle, Städtebau-Games und Endless-Runner. Nagut, Kartenspiele sind auch noch auf dem Vormarsch. Einer der erfolgreichsten Vertreter der Endless-Runner-Kategorie ist Subway Surfers von Kiloo und das Spiel zeigt eigentlich ganz gut auf, warum bestimmte Genres so überaus erfolgreich und massenhaft vertreten sind auf Smartphones und Tablets. App öffnen, einmal drauftippen, losspielen. Und nach ein paar Sekunden ist dann auf Wunsch auch wieder Schluss. Mobilegames sind, anders als Browsergames beispielsweise, auf kurzweilige Unterhaltung hin konzipiert. Es geht nicht darum, ewig lange online zu bleiben, sondern sich dafür öfter am Tag einzuklinken und ein paar Minuten lang zu zocken – so lange eben, bis der Bus kommt oder wir endlich dran sind an der Supermarkt-Kasse. Subway Surfers zählt neben Temple Run zu den ältesten und erfolgreichsten Vertretern der Endless-Runner – die übrigens deshalb so heißen, weil wir einfach nie ankommen. Worin liegt der Ruhm begründet? Was macht Subway Surfers so besonders? Wir haben einen Blick riskiert und, soviel sei vorweg gesagt, fühlen uns danach nun deutlich älter als zuvor.
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Subway Surfers Test: Abwechslungsreiche Flucht durch die Metropolen der Welt
Reise um die Welt sorgt für ungeahnte Schauplatz-Vielfalt
Je nachdem, wann wir uns den Subway Surfers anschließen, erwartet uns ein bestimmtes Setting, konkret: eine bestimmte Großstadt als Schauplatz mit entsprechender Deko. Die frechen Board-Kids sind nämlich seit Jahren auf großer Welttournee. Alle paar Monate veröffentlicht Kiloo ein Update, das uns an einen anderen Ort der Erde verschlägt. Die Aufgaben ändern sich dadurch nicht, aber eben das ganze Drumherum. Außerdem gibt’s dann neue, zur Stadt passende Kostüme, Boards und Ausrüstungsgegenstände. Damit ist das größte Alleinstellungsmerkmal von Subway Surfers auch schon abgehandelt: der regelmäßige Schauplatzwechsel, der für Abwechslung sorgt. Ansonsten finden wir im Mobilegame die gleiche Ausgangslage wie in allen Vertretern des Genres: Wir müssen vor irgendwem oder vor irgendetwas davonlaufen. Krachen wir gegen ein Hindernis, ist die Runde vorbei, weil wir von unserem Verfolger eingeholt werden. In Subway Surfers ist ein dicklicher, aber doch recht flinker Inspektor mit seinem Hund hinter uns her. Um ihm zu entwischen, flitzen wir die Bahn-Gleise der Stadt entlang, die immer dreispurig sind. Natürlich treffen wir hier auf zahlreiche Züge, mit denen wir lieber nicht kollidieren sollten. Außerdem erwarten uns Hindernisse in Gestalt von Tunnels und Barrikaden.
Je nach Hindernis springen wir entweder darüber hinweg, rollen unten durch oder weichen seitlich aus. Gefragt sind in Subway Surfers vor allem Geschicklichkeit, flinke Finger und ein gutes Timing. Nur wenn wir im perfekten Moment über den Touchscreen wischen, geht das Rennen weiter. Einfach nur laufen hilft aber nichts. Gleichzeitig gilt es, möglichst viele Münzen einzusammeln, die reguläre Währung in der App. Mit Münzen können wir uns alle möglichen Dinge im Shop kaufen, zum Beispiel neue Outfits, Boards und Booster. Außerdem bestehen viele der Missionen darin, Münzen zu sammeln, wobei wir zusätzliche Belohnungen abstauben, wenn wir die Aufgaben erfüllen. Außerdem geht’s in Subway Surfers darum, Punkte einzuheimsen, um neue Inhalte freizuschalten. Wir müssen erstmal beweisen, wie gut wir rennen und springen können, bevor wir alle Features nutzen können. Das gilt beispielsweise für andere Charaktere, die es erst freizuspielen gilt.
Das Geschick entscheidet – nicht der Geldbeutel
Die Premiumwährung im Spiel sind Schlüssel, die wir nur sehr selten gewinnen und in aller Regel mit echtem Geld kaufen müssen, wenn wir auf ihre Vorteile nicht verzichten wollen. So gibt es bestimmte Booster und Boards nur gegen Schlüssel, auch können wir sie statt Münzen als Zahlungsmittel einsetzen. Generell ist Subway Surfers aber auch ohne Echtgeld-Einsatz spielbar, ohne dass dadurch merklich Spielspaß verloren geht. Wir können grundsätzlich so lange spielen wie wir wollen. Nur Missionen und Quests gehen mit Premium-Einsatz mitunter leichter von der Hand. Auch können wir Schlüssel verwenden, um einen frühzeitig unterbrochenen Lauf fortzusetzen – zum Beispiel dann, wenn wir kurz vorm Erreichen eines vorgegebenen Ziels stehen.
Was Grafik und Sound angeht, ist Subway Surfers sicherlich Geschmackssache. Wir empfinden das Menü als recht Marktschreier-mäßig oder sagen wir vorsichtig … überladen. Die Musik geht schnell auf die Nerven, gleiches gilt für die an Flipperautomaten erinnernde Geräuschkulisse. Aber kann man ja ausschalten, insofern spielt das keine große Rolle. Thema Langzeitmotivation: Es gibt Bestenlisten, auf denen wir unsere Erfolge mit denen anderer Spieler vergleichen können. Für kompetitive Geister sicher ein Bonus, ansonsten ziehen wir unsere Motivation eher aus dem Erfüllen der Missionen und der Aussicht auf neue Boards und Booster, die wir im Laufe der Zeit sammeln, freischalten oder kaufen können. Endless Runner sind nicht für lange Spielphasen konzipiert, darum ist die Frage nach längerfristiger Motivation auch nicht so relevant wie beispielsweise in Aufbau-Strategietiteln. Selbst wenn man der Subway Surfers einmal überdrüssig geworden ist, macht ein Lauf nach ein paar Tagen, Wochen oder auch Monaten wieder Spaß, schließlich gibt es keine Langzeitziele, die ständige Anwesenheit erfordern würden.
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Subway Surfers Bewertung
Grafik:
Subway Surfers kommt in einer kunterbunten Comic-Optik daher – passend zum Spraydosen-Theme. Das Menü ist ein wenig unübersichtlich gestaltet, wenngleich wir uns dann doch schnell zurechtfinden. Für optische Abwechslung sorgen die wechselnden Schauplätze der World Tour.
Sound:
Den haben wir nach dem ersten Lauf abgeschaltet, aber Musik ist bekanntlich Geschmackssache. Insgesamt durchaus passend zur grellen Grafik.
Umfang:
Kein Lauf ist wie der andere, das sorgt nicht nur für Abwechslung, sondern auch für ständig neue Herausforderungen. Wir brauchen gar keine Mühe damit verschwenden uns den Weg einzuprägen, weil der nächste sowie anders ausfällt. Auch die Auswahl an Boards, Klamotten und Power-ups überzeugt und lässt vielfältige Kombinationsmöglichkeiten zu.
Free-to-Play-Balance:
Das Genre ist eher weniger anfällig für gierige Pay-to-Win-Konzepte. Zwar können wir uns mit der Premiumwährung Vorteile kaufen, aber das Spiel macht genauso viel Spaß, wenn wir’s sein lassen. Nur wer wirklich wettbewerbsorientiert zockt, wird die eine oder andere Investition in Schlüssel tätigen.
Spielspaß:
Subway Surfers ist wunderbar geeignet als Unterhaltung für zwischendurch, ist aber definitiv nicht für längere Spielsessions gedacht. Ein paar Runden machen Spaß, viele Runden wirken eher ermüdend.
- Die World Tour sorgt für Abwechslung bei den Schauplätzen
- Viele Gestaltungs- und Upgrade-Möglichkeiten
- Ständiger Missions-Nachschub gibt Spielern einen roten Faden, der zum Weiterspielen animiert
- Eine anstrengende Geräuschkulisse malträtiert das Gehirn
- Ein überladenes Menü mit etlichen Aktionen und Promos malträtiert die Augen
Fazit
Subway Surfers ist nicht ohne Grund einer der erfolgreichsten Genre-Vertreter. Das Spiel läuft flüssig, weitgehend bugfrei und da es schon lange auf dem Markt ist, gibt es auch genügend Inhalte zu entdecken. Ein positiver Faktor ist zudem der Schauplatzwechsel, der uns in regelmäßigen Abständen in andere Metropolen der Welt befördert. Selbst für eingefleischter "Endless Runner"-Fans bietet die free-to-play App Herausforderungen, nicht nur in Gestalt von Missionen, sondern vor allem durch die sehr enge Reaktionsspanne, die uns zugestanden wird. Will heißen: Selbst minimale Abweichungen im Timing (zu frühes oder später Springen beispielsweise) werden hart bestraft. In anderen Spielen dieser Art – so zumindest unser Eindruck – wird uns da mehr Spielraum gegeben. Insofern ist Subway Surfers ein recht anspruchsvolles Geschicklichkeitsspiel, das jeder Genre-Fan auf dem Smartphone oder Tablet haben sollte.