Ego-Shooter-Spiele fördern die Gehirnleistung – das mag in den Ohren von besorgten Eltern wie ein Witz klingen, doch das ist es nicht. Bei Ego-Shooter-Spielen müssen die User ihr Gehirn auf eine ganz besondere Art und Weise nutzen. Zunächst prasseln viele Eindrücke auf sie ein und sie müssen sehr schnelle Entscheidungen treffen. Dieser Prozess ist Training fürs Gehirn. Das hat die US-Forscherin Daphne Bavelier von der Universität Rochester festgestellt und sie widmet ihr aktives Berufsleben diesem Thema. Wie sich Online Games am besten für das persönliche Gehirntraining nutzen lassen, zeigt der Test in diesem Beitrag.
Spielen hält das Gehirn fit: So testen User die Wirkung
Die Regelmäßigkeit bringt den besten Effekt
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Beste aus den angebotenen Onlinespielen raus zu holen, um das Gehirn auf Trab zu bringen. Denn dass etwas passieren wird, ist unumgänglich. Das Wallstreet Journal schreibt dazu wörtlich:
„Videogames can change a person's brain and, as researchers are finding, often that change is for the better.”
Erwachsene Gehirne verbessern durch stundenlanges Training (=intensives Spielen) nicht nur ihre Entscheidungsfähigkeit, sondern je nach Spiel auch die Kreativität und die Merkfähigkeit. Und sogar Multitaskingfähigkeiten sollen sich durch PC-Spiele klarer herausbilden – wobei die Fachwelt durchaus geteilter Meinung ist, was das Thema Multitasking angeht. Generell ist die Wirkung bei Kindern noch stärker, denn sie lernen einfach viel schneller als Erwachsene.
Um herauszufinden, was Gaming mit dem Gehirn macht, kann jeder einen kleinen Selbsttest anhand des hier vorgeschlagenen Trainings durchführen. Bei diesem Selbsttest sollen die Probanden an 10 Tage hintereinander jeden Tag 1 Stunde ein Game spielen, um eine spezielle Fähigkeit gezielt zu trainieren.
Das Training vorbereiten
Zunächst empfiehlt es sich, mit dem Partner oder der Familie zu sprechen. Vielleicht lässt sich das ein oder andere Familienmitglieder dazu animieren, mitzumachen. Es gibt Spiele für jede Altersstufe und es lohnt sich für Schulkinder genauso wie für Senioren, das Gehirn zu trainieren. Außerdem bringt spielen zusammen mehr Spaß und auch die Erfolge lassen sich gemeinsam besser feiern. In jedem Fall brauchen die Probanden Verständnis innerhalb der Familie bzw. vom Partner/der Partnerin, denn die anstehende Testphase kosten private Zeit.
Zur Vorbereitung des Trainings muss klar sein, welche Fähigkeit verbessern soll.
- Entscheidungsfindung
- Merkfähigkeit
- Multitaskingfähigkeit
- Kreativität
- Konzentrationsfähigkeit
Entsprechend der ausgewählten Fähigkeit ist nun das passende Spiel auszuwählen. In der Rubrik Denkspiele sind viele anspruchsvolle Games zu finden, die Konzentrationsfähigkeit und Merkfähigkeit fördern. Klassische Spiele, die dazu beitragen, diese beiden Fähigkeiten auszubauen, sind diese:
- Skat
- Mahjong
- Sudoku
Geht es um die Entscheidungsfindung, dann eignen sich, wie eingangs erwähnt, Ego-Shooter-Spiele wie diese:
Jeder sollte das Spiel wählen, dass seinen Fähigkeiten am besten in die Karten spielt. Denn wer schon eine gewisse Grundfertigkeit mitbringt, kann schnell auf erste Erfolge zurückblicken und ist motiviert, diese immer weiter zu steigern. Das schlägt sich am Ende deutlich auf das Ergebnis nieder.
Das passende Datenpaket buchen
Fest steht, dass regelmäßiges Training zum Erfolg beiträgt. Wer sich darauf einlässt und selbst herausfinden möchte, wie sich das eigene Gehirn durch Games zum Positiven beeinflussen lässt, sollte Datentarife mit ausreichendem Volumen nutzen. Denn so manches Spiel zieht viel Volumen weg. Damit der Test ungestört laufen kann und nicht an einem zu kleinen Datenpaket scheitern, ist es zielführend, im Vorfeld einen adäquaten Tarif zu wählen.
Den Test starten
Je nach gewählter Fähigkeit ist eine passende Referenzaufgabe zu kreieren, die vor und nach der Testphase erledigt werden muss. Die Ergebnisse sind miteinander zu vergleiche.
Beispiel eines Testaufbaus für die Merkfähigkeit:
Der Proband muss sich Positionen auf einem Einkaufszettel merken, der ihm von einer anderen Person gegeben wird. Es bleiben dem Probanden 3 Minuten Zeit, um sich die Positionen einzuprägen. Danach sind die Begriffe aufzuschreiben. Der Test ist vor und nach der Gamingphase durchzuführen und die Ergebnisse dann miteinander zu vergleichen.
Wie oben beschrieben kann z. B. die Merkfähigkeit durch den Einkaufszetteltest überprüft werden. Geht es um Kreativität, mag das Schreiben einer Kurzgeschichte anhand von vorgegebenen Begriffen eine gute Wahl sein. Geht es um Konzentrationsfähigkeit, ist das Auswendiglernen eines kleinen Gedichtes beispielsweise eine Möglichkeit für den Referenztest. Weitere Ideen und Übungen aus dem Gedächtnistraining finden sich auch innerhalb der Begabtenpädagogik.
Für die richtige Umgebung sorgen
Für die Testphase empfiehlt es sich, für die passende Umgebung zu sorgen. Die Tester sollten sicherstellen, dass sie an 10 aufeinander folgenden Tagen möglichst zur gleichen Uhrzeit einen Platz zur Verfügung haben, an dem sie ungestört spielen können. Störungen sind im Idealfall zu vermeiden. Familienmitglieder sollten im Vorfeld Bescheid wissen, damit sie Verständnis zeigen oder aber mitspielen können. Wem es nicht möglich ist, jeden Tag 60 Minuten zu spielen, reduziert die Zeit zum Beispiel auf 30 Minuten pro Tag. Auch dann werden sich messbare Ergebnisse einstellen. Wichtig ist jedoch, dass das Spiel an 10 aufeinanderfolgenden Tagen ungefähr zur gleichen Tageszeit gespielt wird.
Nach der Testphase: Erfolg messen
Ist die Gaming-Testphase vorüber, geht es daran, den Erfolg zu messen. Nach Ablauf der zehn Tage ist am elften Tag nun derselbe Test durchzuführen, wie am ersten Tag. Es ist zu erwarten, dass sich die Ergebnisse signifikant verbessert haben. Der Einkaufszettel dürfte nun mehr Positionen aufweisen, als vor Beginn der Gamingphase. Genauso ist zu erwarten, dass das Auswendiglernen eines kleinen Gedichtes besser von der Hand geht und das eine Kurzgeschichte anhand von wenigen Begriffen deutlich mehr Ideenreichtum und Kreativität zeigt.
Fazit: Der Versuch ist spannend, macht Spaß und bringt garantiert positive Ergebnisse, die sich auch im normalen Alltag nutzen lassen. Einen Versuch ist es für jeden wert, der die Leistungsfähigkeit des Gehirns mit einfachen Mitteln und viel Spaß spielend verbessern möchte.
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