Millionenfach gespielt und (gefühlt) ebenso oft kopiert: Clash of Clans ist eine echte Ausnahmeerscheinung im Mobilegames-Bereich. Das Spiel vom finnischen Entwickler Supercell gehört ohne Wenn und Aber zu den erfolgreichsten Spiele-Apps aller Zeiten und steht mittlerweile quasi stellvertretend für einen bestimmten Typ von Mobilegames: Aufbaustrategie mit ein bisschen Action und lustiger Grafik. Das soll nicht heißen, dass Clash of Clans der erste Titel dieser Art ist – lange vorher gab es das Spielprinzip schon in vielen Browsergames. Aber es ist eben der erfolgreichste Vertreter im Mobile-Markt und das führt naturgemäß dazu, dass sich alle Spiele des Genres, die später erschienen sind und ansatzweise Ähnlichkeit haben, den Vorwurf anhören müssen, doch auch nur der nächste CoC-Klon zu sein. Interessant ist das Phänomen "Clash of Clans" also allemal, darum haben auch wir uns ins Abenteuer gestürzt. Mal sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen, mal wurden wir vernichtend besiegt – doch meistens haben wir unseren Feinden ordentlich den Hintern versohlt. Ob das tatsächlich Spaß macht oder schnell öde wird, erfährst du in unserem Test.
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Clash of Clans Test: Erfolg kommt nicht von ungefähr - Aufbau-Strategie, wie sie sein soll
Anfangs wirkt Clash of Clans auf uns noch wie jedes andere Aufbau-Strategiespiel dieser Tage. Wir beginnen mit einem Rathaus und schieben Kasernen, Goldlager, Minen und Elixiersammler hinterher. Dann trainieren wir unsere ersten Einheiten und stürzen uns in den Kampf. Als Neulinge im Spiel prügeln wir uns überwiegend mit NPCs, also Nicht-Spieler-Charakteren. In diesem Fall sind das garstige grüne Goblins, die uns ans Leder wollen. Bis wir von anderen Spielern angegriffen werden können, dauert es ein paar Tage. So lange genießen wir den "Anfängerschutz". Ein bisschen Zeit also, das Spiel kennenzulernen und unser Dorf auszubauen. Soweit, so bekannt und ausgelutscht. Clash of Clans macht jedoch viele Dinge richtig, an denen andere Entwickler gescheitert sind. Anstatt die eigenen Einheiten einfach nur stumpf auf die Basis des Gegners zu hetzen, fordern uns die Angriffe in Clash of Clans tatsächlich heraus. Zu Beginn natürlich nicht. Da plündern wir uns erst einmal durch die längst verlassenen Basen anderer Spieler. Doch kaum sind wir im Spiel etwas weiter fortgeschritten, haben wir nicht nur Hau-Drauf-Krieger, sondern auch Magier und Bogenschützen an unserer Seite. Schon wird die Geschichte ein gutes Stück schwieriger und damit auch interessanter.
Wartezeiten und Bezahl-Hürden gut ausbalanciert – Spielspaß auch ohne Kohle
Supercell, das Unternehmen hinter Clash of Clans, arbeitet zwar mit den üblichen Methoden, die in Freemium-Spielen üblich sind; sprich Wartezeiten, die sich über die Premium-Währung Edelsteine verkürzen lassen – doch im Gegensatz zu anderen Anbietern scheint Supercell eine gesunde Mischung gefunden zu haben. Wollen wir ein Gebäude verbessern, müssen wir zuerst unser Hauptquartier hochstufen. Das Upgrade selbst kostet Gold. Gold wiederum gibt’s nur in Goldminen – sowohl in den eigenen, als auch in denen des Gegners. Plündern ist im Spiel eine sehr erfolgreiche Methode, um uns schnell zu bereichern.
Doch immer mal wieder stoßen wir auf die üblichen Wartezeiten, die nicht nur in Form von tatsächlichen Countdowns existieren, sondern auch in Gestalt rapide steigender Upgrade-Preise und zum Bauen notwendiger Arbeiter. Auf die müssen wir zwar nicht warten, bis wir aber das notwendige Gold oder ausreichend Elixier zusammen haben, fließt eine Menge Wasser den sprichwörtlichen Fluss hinab. Diese kleinen Hürden im Spielverlauf können wir natürlich mit dem Einsatz von kostenpflichtiger Premium-Währung aus dem Weg räumen.
Nun aber zurück zu den Gefechten, dem Kern von Clash of Clans. Um eine feindliche Basis plattzumachen, müssen wir das Rathaus zerstören. Wir können uns allerdings auch vorher zurückziehen – entweder, weil wir schon genügend Beute gehamstert haben, oder weil ein taktischer Rückzug angebracht ist. Einheiten neu zu rekrutieren, kann teuer werden. Sobald der Kampf erst einmal begonnen hat, agieren unsere Einheiten automatisch. Der Clou besteht darin, die Einheiten an strategisch wichtigen Stellen zu platzieren. Schicken wir unsere tapferen Soldaten beispielsweise durch ein Gewirr aus Mauern und engen Gassen, die von allen Seiten mit Kanonen bewacht werden, müssen wir mit einer hohen Verlustrate rechnen. Platzieren wir unsere Einheiten allerdings so, dass zuerst die Verteidigungsanlagen zerstört werden und unsere Truppen in der Folge keinen weiteren Schaden mehr nehmen, sieht die Sache schon ganz anders aus. Das gleiche Prinzip müssen wir natürlich für unser eigenes Dorf anwenden. Nur mit einer schlau durchdachten Verteidigung können wir uns gegen Angriffe von feindlichen Spielern wirklich zur Wehr setzen.
Hier kommt eine gewisse taktische und strategische Komponente in Clash of Clans zum Tragen, die das Spiel klar von der Masse anderer Aufbau-Strategiespiele abhebt. Das Prinzip ist einfach und leicht zu verstehen, aber die Möglichkeiten, die sich durch verteidigende Einheiten, versteckte Fallen und unzerstörbare Mauern ergeben, sind schier unendlich. Eine echte Herausforderung, so gefällt uns das!
Die Clans in Clash of Clans sind nicht nur Namenspatron, sondern auch Herz des Spiels
Die wahre Magie, der Langzeitspielspaß, liegt jedoch weniger im Gegeneinander, als vielmehr im Miteinander. Sobald wir die Clanfestung repariert haben, können wir einen Clan gründen oder einem bestehenden beitreten. In einem Clan unterstützen sich die Spieler gegenseitig und werden dafür auch noch mit Erfahrungspunkten belohnt. Bis zu 50 Spieler arbeiten auf diese Weise zusammen und fechten mit anderen Clans Schlachten um ruhmreiche Trophäen aus, die den Platz in der Rangliste des Spiels beeinflussen. In den Clangefechten und dem Miteinander in der Gruppe liegt für uns ein Großteil des Spielspaßes begründet. Zusammen Angriff und Verteidigung zu planen, legendäre Coups abzuwickeln und gemeinsam die Rangliste zu stürmen macht einfach tierisch Laune!
Clash of Clans Bewertung
- Strategische Vielfalt
- Enorme Langzeitmotivation
- Frustfaktor steigt, wenn PvP beginnt, weil Verluste dann unvermeidlich sind
Fazit
Clash of Clans ist derzeit wohl eins der besten Aufbau-Strategiespiele für Mobile-Geräte. Besonders die Aktivitäten im und mit dem Clan machen viel Spaß, aber auch die vielseitigen Möglichkeiten in Angriff und Verteidigung sorgen dafür, dass wir die App immer wieder anschmeißen. Zugegeben, sobald wir in PvP-Kämpfe einsteigen, kriegen wir auch mal hart die Hucke volle. Aber die Verluste sind nie so hoch, dass wir hinschmeißen wollen. Vielmehr sinnen wir auf Rache! Wer Clash of Clans noch nicht ausprobiert, aber ein Fable für dieses Genre hat, sollte unbedingt einmal reinschauen. Kostet ja nichts.