Vor fast vier Jahren hat der Hamburger Spielentwickler und -betreiber Bigpoint die free-to-play Tierpark-Simulation an den Start geschickt und seitdem kontinuierlich an Verbesserungen und zusätzlichen Inhalten gebastelt. Anfang des Jahres hat das Entwicklerteam von ZooMumba einen Ausblick auf kommende Neuerungen gegeben und mittlerweile mit einigen Updates den Einzug von Themengebieten eingeläutet. Davon angelockt begeben wir uns heute in die kunterbunte Welt des Browsergames und testen, ob das "verrückte Zoo-Spiel" wirklich so viel Spaß macht, wie die lächelnden Gesichter der virtuellen Tiere und Assistenten vermuten lassen.
ZooMumba Test: Tierpark-Simulation für klickfreudige Manager
Leichter Einstieg, steiniger Weg zum Levelaufstieg
Nach einem kurzen Tutorial, in dem uns eine der Assistentinnen, die gute Kuschel-Sonja, ein wenig im Menü von ZooMumba herumführt und mit uns gemeinsam die ersten Pinguine einziehen lässt, geht es zunächst auf eigene Faust weiter. Das Spielprinzip ist simpel und gewährt Raum für eine freie Gestaltung unseres neuen Manager-Lebens – mit anderen Worten: Es scheint keiner da zu sein, der uns sagt, wie wir weiter vorgehen sollen. Also bauen wir weitere Gehege für die uns derzeit verfügbaren Tiere. Insgesamt entdecken wir 64 verschiedene Arten, von denen wir die meisten erst im Lauf der Zeit freischalten. Zu unserer Freude finden sich darunter auch seltene und gar ausgestorbene Tiere, wie beispielsweise ein Mammut. Während wir die überwiegende Anzahl an Zoobewohnern mit der Hauptwährung PetPenny erwerben können, verlangt der Shop in ZooMumba für den prähistorische Dickhäuter und ein paar andere Arten ZooDollar. Die Premiumwährung brauchen wir zudem für Boosts und weitere exklusive Items. Allerdings gehen wir zunächst sparsam mit ihr um, da sie nur selten als Belohnung für erledigte Tagesaufgaben und in höheren Levels für gelungene Aufstiege vergeben wird.
Das ist zwar ein bisschen schade, aber eigentlich brauchen wir die Premiumwährung auch nicht, um im Spiel voranzukommen, weshalb wir auf den Einsatz von Echtgeld, mit dem wir ZooDollar nachkaufen können, auch vorerst verzichten. Was uns hingegen anfangs ein wenig Kopfschmerzen bereitet, sind die Levelaufstiege, denn schon ab Stufe fünf wird es ein wenig knifflig. ZooMumba verlangt uns ziemlich viele Erfahrungspunkte ab – zumindest gemessen an der Anzahl an Punkten, die wir bei der Tierpflege sammeln. Zusätzliche Erfahrung ernten wir unter anderem durch gelungene Zuchtversuche. Von jedem Tier steht uns sowohl ein weibliches als auch ein männliches Exemplar zur Verfügung, die wir auch sogleich zur Fortpflanzung motivieren. Wenn wir Glück haben, dürfen wir nicht nur einen neuen Schützling wollkommen heißen, sondern greifen dabei ein paar Erfahrungspunkte ab. Die Fortpflanzungsrituale dauern im Gegensatz zur Fertigstellung der meisten Gehege und Gebäude in Zoo Mumba jedoch mehrere Stunden und sind nicht immer erfolgreich.
Tierpflege und Sammelwut: Die Freuden des Zoo-Manager-Lebens
Die Tiere in ZooMumba haben vier Bedürfnisse, nämlich Hunger, Durst, Sauberkeit und zu guter Letzt wollen sie auch ausgiebig geknuddelt werden. Dadurch erhöhen wir ihre Zufriedenheit, was das Zoo-O-Meter nach oben treibt, das wiederum unsere Einnahmen steigert. Während der Wunsch nach Nahrung und Flüssigkeit nur langsam wieder wächst, nachdem wir sie gefüttert und getränkt haben, sinkt die Knuddel-Anzeige ziemlich schnell in den roten Bereich, was auch bedeutet, dass wir hier häufig Erfahrung sammeln – sofern wir häufig online sind. Hunger und Durst bescheren uns dafür eine höhere Punktzahl, doch solange wir nicht des öfteren in unserem virtuellen Tierpark vorbeischauen oder einen Assistenten engagieren, hilft uns das auch nicht weiter. Während wir online sind, besteht unsere Hauptbeschäftigung – neben dem Ausbau unseres Zoos – also darin, uns nach einer gewissen Zeit immer wieder durch dieselben Aktionen zu klicken. Dabei erwischen wir ab und an Gegenstände, mit denen wir Sammlungen vervollständigen und Belohnungen abstauben, darunter größere Mengen an Erfahrungspunkten, Münzen und Pfötchen. Die brauchen wir, um unsere Gehege aufzuwerten. Bis so eine Sammlung komplett ist, kann es schon eine Weile dauern, aber natürlich soll das Ganze auch nicht zu leicht zu meistern sein.
Die Assistenten in ZooMumba arbeiten nur gegen ZooDollar und wir haben die Möglichkeit, sie für 1, 7 oder 28 Tage anzuheuern. Sie erledigen Arbeiten, sammeln die entsprechenden Belohnungen und spendieren uns einen Bonus auf Erfahrungspunkte. Wir sparen uns die Ausgabe von Premiumwährung und klicken weiter. Um uns einen Eindruck von anderen Tierparks zu verschaffen, steht es uns frei, uns mit anderen Spielern anzufreunden, sie zu besuchen und über die Zoo-Post anzuschreiben.
Tagesaufgaben und Auszeichnungen bescheren uns zusätzliche Belohnungen.
Tägliches Einloggen in ZooMumba beschert uns jeweils einen Freidreh am Glücksrad, bei dem uns unter anderem Tiere winken, die wir sonst mit ZooDollar erwerben müssten. Bislang haben wir lediglich zusätzliche PetPenny gewonnen, doch die sind ja auch nicht zu verachten. Außerdem erwarten uns alle 24 Stunden jeweils fünf Tagesaufgaben, die allerdings wenig zielführend sind, also nicht wirklich mit dem Ausbau unseres Tierparks zusammenhängen. Um die versprochenen Belohnungen zu ergattern, füttern wir beispielsweise acht Mal unsere Erdmännchen und knuddeln zehn Mal unsere Zebras. Die Aktionen zählen aber nur, wenn wir die Aufgabe vorher aktivieren. Die lassen sich nur nacheinander bearbeiten, das heißt: Wenn wir in der Zwischenzeit unseren Papagei putzen, wird uns die Aktion bei einer entsprechenden, nicht-aktivierten Aufgabe nicht gutgeschrieben. Nebenbei erfüllen wir verschiedene Ziele, durch die wir Puzzleteile für Auszeichnungen freischalten. Sobald wir alle Ziele erreicht haben, dürfen wir uns über riesige Mengen an Erfahrungspunkten, viele PetPenny und einige ZooDollar freuen. Dazu müssen wir jedoch bis zu 40.000 Mal geknuddelt, 600.000 Mal Mülleimer geleert und 1.000.000 PetPenny verdient haben – eine ganze schöne Herausforderung!
ZooMumba Bewertung
Grafik
Die Grafik ist sehr farbenfroh und lebendig, wenn auch nicht herausragend im Vergleich zu ähnlichen Spielen. Spieler haben zudem die Möglichkeit, Animationen über die Einstellungen zu regulieren. Die sind nämlich nicht nur ständig in Bewegung, sondern machen auch lustige Faxen. So schaut das Erdmännchen ab und an durch ein Fernglas und die Bieber-Dame lässt ihren Schwanz rotieren und hebt dabei kurz vom Boden ab. Generell sind die Tiere sehr niedlich gestaltet, jedoch eher im Comic-Stil gehalten.
Sound
Neben den üblichen Klingkling-Geräuschen, die beispielsweise beim Einsammeln von Einnahmen ertönen, geben die Tiere passende Laute von sich, wenn Spieler sich ihrer Pflege widmen. Ansonsten sind es eher stille Zeitgenossen. Dafür lauschen Manager einer fröhlichen Musik, mit Elementen die teilweise an Buschtrommeln und Panflötenklänge erinnern. Beides lässt sich unabhängig voneinander abschalten, wobei die Geräusche ohne musikalische Untermalung schnell nervig werden.
Umfang
Derzeit bietet die Tierparksimulation rund 60 verschiedene Tierarten, 21 Gehege-Typen, 34 sonstige Gebäude und mehr als 80 Dekorationen. Darüber hinaus stehen acht Assistenten im Angebot, die jeweils eine bestimmte Aufgabe übernehmen, wie beispielsweise die Fütterung oder Reinigungsarbeiten. Das Entwicklerteam von ZooMumba hatte Anfang des Jahres den Einzug von Themengebieten angekündigt und das macht sich unter anderem in den Gehegen und Dekorationen bemerkbar, mit denen Tierpark-Manager beispielsweise Wüstenlandschaften schaffen können.
Free-to-Play-Balance
Die meisten Tiere und Objekte lassen sich mit PetPenny, der Hauptwährung in ZooMumba kaufen. Die Anzahl an Tieren, Gehegen, Gebäuden und Dekorationen, für die Spieler Premiumwährung brauchen ist verhältnismäßig gering (circa ein Viertel der Items pro Kategorie). Die Assistenten können tageweise für kleinere Mengen ZooDollar angeheuert werden. Ein wenig schade ist, dass manche Tagesaufgaben Tiere einbeziehen, die nur gegen Premiumwährung erhältlich sind. Die ist unter anderem ab einem bestimmten Level Teil der Belohnung für folgende Aufstiege. Anfangs werden Spieler nicht umhinkommen, die Währung mit echtem Geld zu kaufen, wenn sie Premium-Items erwerben wollen. Dazu zählen auch Booster und vorzeitige Zoo-Vergrößerungen, aber das sind Extras, die nicht unbedingt notwendig sind, um in ZooMumba Fortschritte zu erzielen.
Spielspaß
Der Spielspaß wird ein wenig gedämpft, da es teilweise sehr lange dauert, bis das nächste Level erreicht ist und neue Items freigeschaltet werden. Außerdem springen dabei meist einige zusätzliche Dekorationen, dafür aber nur eine einzelne weitere Tierart heraus. Das kann anspornend wirken, muss es aber nicht. Für manche Manager ist das eventuell eher demotivierend. Geduldige Spieler, die häufig online sind und sich gerne um ihre Schützlinge kümmern – denen also nicht langweilig wird, wenn sie sich immer wieder durch die gleichen Aktionen klicken – wird ZooMumba viel Freude bereiten.
- Leichter Einstieg und einfaches Spielprinzip
- Überwiegend kurze Wartezeiten
- Niedliche, bunte Grafik und lustige Animationen
- Viele verschiedene Tierarten - darunter auch einige Exoten
- Levelaufstiege dauern mitunter sehr lange
- Viel Herumgeklicke
- Wenig zielführende Aufgaben
Fazit
ZooMumba eignet sich vor allem für Spieler, die gerne auf eigene Faust bauen und gestalten. Denn abgesehen von den täglichen Aufgaben und den Zielen, die zu Auszeichnungen führen, gibt es kaum Vorgaben. Wer beim Aufbauen lieber mit zielführenden Quests arbeitet, dem wird es in der Tierparksimulation möglicherweise recht schnell langweilig. Dadurch, dass keine Missionen angeboten werden, ist es auch schwierig größere Mengen an Erfahrungspunkten zu sammeln. Demnach müssen wir klicken, was das Zeug hält, wodurch Levelaufstiege für Spieler, die nicht ständig online sind, eine ziemlich langwierige Geschichte werden können. Für diejenigen, die vor haben, sich länger in ihrem virtuellen Tierpark aufzuhalten, gibt es dafür immer etwas zu tun, wobei sie wohl die meiste Zeit damit beschäftig sind, die Bedürfnisse der Tiere zu befriedigen und Müll aufzusammeln – also viel Herumgeklicke. Dabei gilt es jeweils fünf Tagesaufgaben abzuschließen, die wiederum mit der Pflege der Tiere zu tun haben. Für Langzeitmotivation sorgen hingegen die Aussicht auf freischaltbare Tiere und Objekte sowie die Sammlungen und Auszeichnungen, durch ihr zusätzliche Belohnungen gesammelt werden können.